Projekte << Pretty Woman / That's not my name

Icon Kalender22. Mai - 24. Mai
Icon Zeit12:00 Uhr
Icon LocationMousonturm
Icon Veranstaltungsformat(Audio-)Walk
Icon SpracheDeutsch

Was wäre, wenn ich Dir sage, dass Du alles getan hast, was Du konntest, aber dann kam jemand und hat Dich sabotiert. Er missbrauchte Dein Vertrauen, zapfte Dein Gehirn an […], während Du gar nicht gemerkt hast, was passiert!

Aus: Was Frauen wollen, 2000

Der Diskurs-Video-Walk Pretty Woman / That’s not my name, der sich an der Schnittstelle zwischen feministischem Diskurs, ortsspezifischer Performance, Film und Aktivismus bewegt, setzt sich mit den Erzählweisen und Machtmechanismen in Hollywoodfilmen auseinander. In Relation dazu wird das Phänomen des Gaslighting gesetzt, d.h. die psychische Gewalt, mit der Personen gezielt desorientiert, manipuliert und in ihrer Realitätswahrnehmung verunsichert werden. Das (fast gänzlich) männlich dominierte Narrativ und die einseitige Darstellung von Frauen wird im Walk thematisiert und in einen anderen Kontext gesetzt. Dabei spielt die Romantisierung und Verschleierung von übergriffigem Verhalten, Sexismus, Stalking und sexualisierter Gewalt eine zentrale Rolle. Das Projekt stellt sich der Frage: Welchen Einfluss haben Hollywoodfilme auf unsere Sozialisation, auf eine Normalisierung von Rollenbildern und Verhaltensmustern? Für dieses sich beständig erweiternde Archiv feministischer Gegenerzählungen, laden wir u.a. Theoretikerinnen, Künstlerinnen, Psychologinnen, Selbstverteidigungstrainerinnen und Journalistinnen ein, um in Form eines Video-Beitrags ihre Perspektiven zu verdeutlichen. Mit den verschiedenen diskursiven Interventionen dieser Komplizinnen wird der Blickwinkel der Frauen in den Filmszenen eingenommen und dem männlich dominierten Hollywoodnarrativ eine feministische Position entgegengesetzt. Bei einem Spaziergang im öffentlichen Raum, ausgestattet mit Tablets, werden diese Gegen-Erzählungen im Rahmen des Diskurs-Video-Walks sicht- und hörbar. Es werden dabei Orte und Initiativen in Bornheim aufgesucht und vorgestellt, die im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt gegen Frauen sowie feministischem Empowerment stehen. Mit einem Diskurs-Video-Walk, zwischen Flâneuserie und Demonstration, eignen wir uns den öffentlichen Raum (wieder) an – mit Filmen und Stimmen, die die Perspektiven von Frauen sichtbar machen.

Gut zu wissen

Der Diskurs-Video-Walk kann nach derzeitigen Corona-Schutzmaßnahmen entweder alleine oder mit dem eigenen Hausstand und/oder einer weiteren Kontaktperson begangen werden.

Der Walk finden zu folgenden Zeiten statt:

  • Samstag + Sonntag, jeweils 12-20:00 Uhr
  • Montag 10-21:15 Uhr

Startpunkt ist Heideplatz/ Schleiermacherstraße 7, Frankfurt/M. Der Walk führt euch durch Bornheim, Frankfurt am Main. An der ersten Station bekommt ihr gegen einen Pfand ein Tablet, das ihr für den Walk braucht. Ihr könnt ihn allein, zu zweit oder mit eurem Haushalt (unter Vorbehalt und abhängig von den zum Zeitpunkt gegebenen Corona-Verordnungen) begehen. Mehr Infos gibts bei der Anmeldung.

Galerie

Team

Team

Von und mit Anne Mahlow, Nana Melling, Sara Hasenbrink, Janna Pinsker, Asja Mahgoub.

Anne Mahlow und Nana Melling verbindet eine langjährige, enge Zusammenarbeit und Recherche in den Themenfeldern Performance und Bewegtbild, Erzählweisen und Machtmechanismen der Filmindustrie, sowie eine Auseinandersetzung mit feministischen Diskursen. Sie haben sich 2012 im Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen kennengelernt und zusammen verschiedene Recherche- und Performance-Projekte realisiert, wie beispielsweise Bildstörung / Interference (ARENA Festival 2016). Gemeinsam mit Asja Mahgoub, Janna Pinser und Sara Hasenbrink verbinden sie ihr Interesse an Film und feministischen Perspektiven in dem Diskurs-Video-Walk Pretty Woman / That's not my name.

Anne Mahlow und Nana Melling

Nana Melling

Nana Melling arbeitet als Regisseurin, Drehbuchautorin und Trainerin für feministische Selbstverteidigung (Wendo). In verschiedenen kollektiven Zusammenhängen realisiert sie Performances, Installationen und Filme, mit denen sie u.a. bereits an der Volksbühne (Berlin), im Zeitraumexit (Mannheim) und dem ARENA Festival (Erlangen) zu sehen war. 2017 gründete sie gemeinsam mit Florentine Seuffert das Kollektiv dunkel.bunt, in welchem sie sich seither vorrangig mit experimentellen Erklär-Formaten auseinandersetzen. Ihre Arbeiten changieren an der Schnittstelle von Film, kultureller Bildung und Performance, wobei die Thematik der Grenzüberschreitung sowohl in der Form, als auch im Inhalt einen zentralen Ausgangspunkt darstellt. Als Regieassistentin arbeitete sie u.a für Hans-Werner Krösinger im HAU in Berlin. Weiterhin führte sie Regie in dem Hörstück Geschichte wie ich einmal versucht habe… für den Bayerischen Rundfunk. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit hat sie eine Ausbildung zur Wendo-Trainerin nach den Qualitätsstandards des BVfest gemacht.

Anne Mahlow und Nana Melling

Anne Mahlow

Anne Mahlow arbeitet als Künstlerin, Dramaturgin und Kuratorin. Solo und in verschiedenen kollektiven Zusammenhängen erarbeitet sie Performances, Installationen und AudioWalks, die sie u.a. bereits am Staatstheater Darmstadt, Mousonturm Frankfurt, FFT Düsseldorf sowie bei der Ruhrtriennale gezeigt hat. Sie ist Teil des Performance-Kollektivs imaginary company, mit dem u.a. der performative Audiowalk Schulausflug (Mousonturm Frankfurt 2019/2021, Augenblick Mal! Festival 2021) entstanden ist. 2016 gründete sie in Gießen das Hungry Eyes- Festival mit einem Fokus auf Film an der Schnittstelle zu Performance und Bildender Kunst, was kollektiv geleitet wird. Von 2017 bis 2020 war Anne Mahlow Teil der Dramaturgie der Ruhrtriennale und hier sowohl als Dramaturgin, als auch als Kuratorin tätig. Als Dramaturgin arbeitete sie u.a. mit Jetse Batelaan, Schorsch Kamerun, Akira Takayama und realisierte gemeinsam mit Barbara Ehnes die Video-Installation Αλληλεγγύη zum Thema Solidarität. Zudem kuratierte sie von 2018–2020 im Rahmen der Ruhrtriennale für den von raumlaborberlin gestalteten Third Space ein Programm aus Performances, Diskursformaten, Konzerten, Workshops, etc.

Eine Produktion von Anne Mahlow / Nana Melling, ko-produziert vom Nocturnal Unrest-Festival. Gefördert durch die Stadt Frankfurt sowie das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Videobeiträge von:

Aylin Çaka, Selbstverteidigungstrainerin und Gestalterin des Podcasts „Einfach Nein“

Dami Charf, Therapeutin, Trauma-Aktivistin, Autorin, Wendotrainerin

Lisa Charlotte Friederich, Schauspielerin, Drehbuchautorin, Regisseurin, Teil der Bewegung #ActOut

Sunny Graff, Frauenrechtsaktivistin, Rechtsanwältin und Taekwondo-Meisterin

Nhi Le, freie Journalistin, Speakerin, Moderation mit dem Schwerpunkt Feminismus und digitale Medien- sowie Popkultur

Alicia Lindhoff, Selbstverteidigungstrainerin und Gestalterin des Podcasts „Einfach Nein“, Politik- und Wirtschaftsredakteurin

sowie

ein Videobeitrag zur Studie „Grenzen der Grenzlosigkeit“ von Themis, der Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in der Film-, Fernseh- und Theaterbranche

Initiativen: Frauen in Bewegung e.V., Kampfkunst, Bewegung und Selbstverteidigung

infrau e.V., interkulturelles Beratungs- und Bildungszentrum für Frauen, Mädchen und Seniorinnen

Mafalda, Mädchenkulturzentrum

pro familia, Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e. V.

Wildwasser Frankfurt e.V., Beratungsstelle für Mädchen und Frauen - gegen sexuellen Missbrauch