Julia*n Meding und Tina Turnheim laden zur vorsichtig-zarten Erforschung der Verunreinigung und Zersetzung des vermeintlich Soliden, Identitären und Männlichen. Auf dem Spiel steht die Auflösung des Körperpanzers durch den (Syphilis-)Bazillus: Eine inhaltliche wie ästhetische Gratwanderung intimer Distanznahme, die Krankheit enttabuisiert, das „Gesunde“, körperlich und geistig Normierende in Frage stellt, Verletzlichkeit und Abhängigkeiten aufdeckt und den Siff feiert. Unser digitales Schleimtreffen wird ein radikal softes Treffen zwischen Workshop und immersiver Performance gegen gesellschaftliche Entsiffungs-Phantasien.
Diskursiv, spielerisch und haptisch-materiell sucht der Versiffungs-Workshop, aufbauend auf den feministischen Ansatz der Radical Softness, nach einer Kritik und eigenen Erfahrungen mit Ableism, einen empowernden Zugang zur „Lustseuche“ Syphilis als utopisches Tool in Richtung einer Queer Crip Future.
Hierfür können sich Teilnehmer aus Frankfurt und Offenbach bis zum 13. Mai anmelden. Sie erhalten dann von unseren Kurieren ein Paket mit Anweisungen für die kommenden Tage. Für den 20. und 21. Mai könnt ihr euch dann ein Zeitfenster aussuchen, in dem ihr uns online trefft und wir gemeinsam die Regeln der Begegnung festlegen.
Durch vier verschiedene Übungen und Versuche finden wir gemeinsam heraus, was Praktiken sein können, um uns aus sicherer Distanz der Zersetzung der eigenen Grenzen körperlich anzunähern.
Lasst uns experimentieren, in Kontakt mit unseren Ängsten kommen und vorsichtig und soweit es geht mit Vergnügen ‘rumsauen - quasi gleichzeitig zusammen und allein. Lasst uns soldatische Männlichkeiten in uns auflösen bis uns – physisch vorhanden oder nicht – die Schwänze abfallen.